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2.0 TSI schwach auf der Brust (Leistungsverlust nach Inspektion)
#1
Hallo,

seit Juni 2010 bin ich stolzer Besitzer eines Scirocco 2.0 TSI (EZL 02/2009) und war bis Mitte des Jahres sehr zufrieden mit dem Wagen. Neben
der Optik hat mir die sportliche Abstimmung und der gute Durchzug des 147kW Motors sehr gefallen. Leider habe ich aber mittlerweile ein Problem
mit dem Wagen bei dem Ihr mir hoffentlich Hilfestellung geben könnt.


Erst mal kurz zusammengefasst:

Mein Scirocco hat seit der letzten Inspektion (kann Zufall sein, muss aber nicht) spürbar weniger Leistung. Es wird kein Fehler angezeigt, der Wagen läuft auch noch wie gewohnt rund (naja etwas ruckeln tut er schon immer, komische Geräusche im Standgas hatte ich auch vor meinem Leistungsproblem).


Mehr Infos im Detail:

Im Juli dieses Jahres stand mal wieder eine Inspektion an, bei der die VW-Werkstatt den Luftfilter tauschte, die Xenon-Lichter neu einstellte und einen Ölwechsel vornahm (wieder Longlife-Öl). Bereits auf dem Heimweg nach der Inspektion hatte ich das Gefühl, irgendwas sei anders an meinem Rocco. Allerdings war ich mir bei weitem nicht sicher und in der Stadt bot sich auf die Schnelle auch kein „Leistungstest“ an. Zudem stand schon am nächsten Morgen die Fahrt in den Urlaub (700km Autobahn) an, bei der ich meine Ahnung bestätigen (bzw. bestenfalls wiederlegen) wollte.

Auf der Autobahnstrecke in den Urlaub, auf den Überlandfahrten während dem Urlaub und auch auf dem Rückweg hatte ich Gelegenheit genug, dem Wagen die Sporen zu geben. Leider zeigte sich über das gesamte Drehzahlband eine verminderte Leistung, es fühlt sich fast so an als würde der Motor nie 100% Leistung erreichen. Besonders zwischen 2500 und 4000 Umdrehungen hatte ich den Scirocco kraftvoller in Erinnerung.

Meine vmax-Messungen mit dem GPS ergab eine leichte Differenz: Vor der Inspektion schaffte mein Rocco bei genügend Auslauf 244kmh, nach dem Besuch beim Freundlichen konnte ich nach schier endlosem Anlauf gerade noch eine Endgeschwindigkeit von 237kmh erreichen. Das ganze natürlich bei ähnlichen Witterungs- und Straßenverhältnissen, gleichem Kraftstoff (ich tanke so gut wie immer Aral Super 95) und gleichem Beladezustand des Wagens.

Viel störender als die reduzierte Endgeschwindigkeit ist für mich aber der deutlich schwächere Antritt. Bei Überholmanövern und beim elastischen Fahren auf der Autobahn ist immer wieder ein Herunterschalten nötig. Vor der Inspektion waren viele der Manöver auch im 6. Gang zu bewältigen. Im Proletentest (Ampelstart, pedal to the metal) konnte ich das Leistungsdefizit nochmals verifizieren. Vor der Inspektion stempelten die Vorderräder noch im zweiten Gang auf trockener Fahrbahn (trotz aktiviertem ESP). Nach der Inspektion reicht der Durchzug nicht mal mehr zu einem Stempeln bei feuchtem Belag (auch nicht bei deaktiviertem ESP).

Natürlich bin ich direkt nach dem Urlaub bei der Vertragswerkstatt vorgefahren und habe den Leistungsverlust reklamiert. Ich wurde dann vom Serviceberater auf die durchgeführten Arbeiten hingewiesen, die nach Äußerung des Mitarbeiters in keinem Zusammenhang mit dem von mir beschriebenen Leistungsverlust stehen könnten. Ich erkundigte mich ob möglicherweise ein Update der Steuerung vorgenommen wurde (Feldaktion o.Ä), dies wurde aber verneint. Zudem wurde mir mitgeteilt, dass die Werkstatt erst dann einen Fehler beheben könne wenn die Steuerung des Autos auch einen anzeigen würde (leuchtende Lämpchen). Mein Wagen hat allerdings bisher noch keine Fehlermeldung angezeigt. Ich wurde also mit der Bitte weggeschickt, das Auto doch noch mal eine Weile zu testen. Leicht frustriert und ratlos bin ich wieder von Dannen gezogen.

Als im Herbst der Reifenwechsel anstand habe ich in der Werkstatt nochmals meine Probleme mit dem Auto geschildert. Wieder wurde ich vom Serviceberater darauf verwiesen, dass wohl kein Fehler vorliegt wenn das Auto keinen Fehler anzeigt.
Mir wurde zwar angeboten das Fahrzeug durchchecken zu lassen, auf den Kosten würde ich aber sitzen bleiben. Nach der Äußerung „wenn es keinen Fehler anzeigt finden wir auch keinen“ wollte ich mir das Geld natürlich sparen.


Nun zu meinen Fragen:
  • Ist so ein Verhalten der Werkstatt im Allgemeinen üblich für VW? Ich fühle mich als Kunde nicht ernst genommen.
  • Könnt ihr mir einen Ratschlag geben wie ich mich wegen meines Problems gegenüber der Werkstatt verhalten soll? Auf ein Hin und Her mit Gutachten und Rechtsstreit möchte ich wenn möglich verzichten.
  • Hat jemand mit einem 200Ps 2.0 TSI ähnliche Probleme mit einem Leistungsdefizit (auch unabhängig von einem Inspektionstermin) erlebt? Falls ja, wo lagen die Probleme?
  • Gab es für meinen Scirocco vielleicht doch eine Feldaktion, bei der die Motorsteuerung geändert/verschlimmbessert wurde? Möglicherweise hat sich mein Serviceberater ja nicht ausreichend informiert.
  • Könnt ihr, falls ein Problem mit der Steuerung unwahrscheinlich ist, Anhaltspunkte für die Suche nach einem mechanischen Fehler geben?
  • Könnte beispielsweise ein Defekt am Kompressor bzw Turbolader oder eine Undichtigkeit der entsprechenden Luftleitungen vorliegen? Welche Vorgehensweise empfehlt ihr, um dem Problem auf den Grund zu gehen?

Vielen Dank fürs lesen,ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen. Vielen Dank für eure Hilfe…
:thumbsup:
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#2
Hallo!

Ich würde an deiner Stelle mal einen anderen VW-Händler anfahren und um Rat und ev. auch eine andere Meinung einzuholen. Sollten die auch nicht weiterhelfen können, kannst du auch noch versuchen dich direkt an VW zu wenden und fragen wie du nun weiter vorgehen sollst.

Ärgerlich sowas... Sad
Scirocco 1.4i (118KW) | R-Line | deepblack perleffekt | Mein seit 01.06.2011
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#3
Jupp, ne andere Möglichkeit sehe ich im Moment auch nicht ohne gleich ein Fass aufzumachen.
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#4
Fahr zuerst mal auf nen Leistungsprüfstand, dann hast es schwarz auf weiß ob weniger Leistung anliegt oder es nur aufgrund einer subjektiven Wahrnehmung beruht. Sollte der Prüfstandslauf erheblich unter 200 PS liefern kannst damit postwendend bei VW vorstellig werden, die 2.0 TSI die ich so aufm Prüfstand gesehen hatte streuen eigentlich alle nach oben in den Bereich 220 PS. Was vorab auch geprüft werden könnte ist ob er überhaupt noch den maximalen Ladedruck bzw. Haltedruck unter Volllast erreicht, falls nein ist was am Lader.
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R - Status: Verkauft... :wink

Die meisten Dinge, die uns Vergnügen bereiten, sind unvernünftig. - Charles Montesquieu
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#5
Vielen Dank schon mal für eure Antworten.
Stefan> Welcher Ladedruck/Haltedruck müsste denn anliegen? Kann der Ladedruck auf dem Leistungsprüfstand über die Steuerung ausgelesen werden oder braucht man für die Messung spezielle Sonden? Das würde die Wahl des Prüfstands erst mal erschweren, meinem VW-Händler traue ich das nämlich gerade nicht zu...
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#6
Maximaler Ladedruck am 2.0 TSI im Serientrimm sind 0,7 Bar.

Das ganze kann über OBD z.B. mit VCDS am systeminternen Messgeber mitgeloggt werden oder eben mit ner externen Ladedruckanzeige, die man ganz altmodisch mit nem Schlauch anschliesst.
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#7
Soo, mittlerweile ist einiges an Wasser den Rhein heruntergeflossen und mit meinem Rocco ging es auf und ab.
Nach einigem Rumgedokter von VW wurden Mitte 2013 Probleme mit der Saugrohrverstellung diagnostiziert, angeblich wäre das auch eine Erklärung für die "schwache" Performance meines Autos.
Der kostspielige Austausch bei VW brachte leider keine spürbare Wende Richtung "Urzustand", bei der Gelegenheit wurde aber immerhin mein Auto einigermaßen durchgecheckt.
Ein Besuch bei Siemoneit Racing im Sommer 13 hat mir dann allerdings wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Gefühlt ging der Wagen nach der Kennlinienanpassung sehr gut und die gesamte Fahrdynamik erinnerte mich wieder sehr an "früher". Mir drängte sich deshalb doch wieder der Verdacht auf, dass der Erstbesitzer den Wagen schon modifiziert hatte und dass VW das neue Setup tatsächlich bei der folgenschweren Inspetion überbügelt hat. Natürlich reine Theorie...

Eine Zeitlang war der Fahrspaß recht ungetrübt, nach einem Kontrollbesuch bei Siemoneit wurde mir aber empfohlen, in absehbarer Zeit den Lader zu tauschen. Dem Rat des Experten habe ich blind vertraut, VW zeigte sich glücklicherweise einigermaßen kulant, teuer wars trotzdem und gebracht hat's nix. Um den neuen Lader etwas zu entlasten bekam der Wagen im Winter noch eine EWG Bullx DP verpasst, mit dem Plan nach und nach eine komplette 76mm AGA nachzurüsten.
Zwischenzeitlich war das Geld recht knapp, mit dem aktuellen Setup lief der Rocco auch ohne komplette Verrohrung ganz gut.

2014 gabs dann neben einem schweren Unfall auch noch Probleme mit den Zündspulen, die ich viel zu lange mit mir herumgeschleppt habe. Ein Blick hier ins Forum hätte Abhilfe geschaffen, so bin ich leider erst nach langem Leiden und mit Hife einer freien Werkstatt dem Fehler auf den Grund gekommen.

Lange Rede kurzer Sinn: Wenn ich noch mal die Wahl hätte dann würde ich direkt die Profis ranlassen und dem Auto auf die Sprünge helfen. Bis zu dieser Erkenntnis habe ich allerdings leider viel zu viel Geld und Nerven vergeudet...
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